Die Känguru-Chroniken
Ansichten eines anarchistischen Beuteltieres
nach Marc-Uwe Kling
Junges Schauspiel | ab 14 | keine Pause | Mo 25.12.17 | 19:30–21:10 | Ballhof Eins
In seiner autobiografischen Känguru-Trilogie erzählt der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling vom Zusammenleben mit einem kommunistisch-anarchistischen Beuteltier, vor allem von dessen vorlauten Ansichten, die es nicht müde wird, dem verdutzten Kabarettisten mitzuteilen. Das mag auf den ersten Blick absurd klingen – findet auch Marc-Uwes Psychiater –, ist aber bei genauerem Hinsehen weit weniger merkwürdig als das, wogegen das Känguru rebelliert: nicht-schimmelnder Schmelzkäse, Ganzkörpersicherheitskontrollen und Billigflüge, kreative Klingeltöne und Spiegelbestsellerlisten mit den immer gleichen Themenkomplexen: Hitler, Terror und Ficken.
Nach seiner Comic-Trash-Revue Süd Park setzt sich der Regisseur Malte C. Lachmann nun mit einem Stoff auseinander, an dem in den letzten Jahren kein Bahnhofsbuchhandlungsbesucher vorbeigekommen ist. Zum allerersten Mal wagt das Känguru aus Marc-Uwe Klings Romanen den Sprung auf die Theaterbühne und stellt uns die Frage:
In was für einer Welt leben wir eigentlich?!
Mit freundlicher Unterstützung von ZAG Personal & Perspektiven
Regie Malte C. Lachmann + Bühne Ramona Rauchbach + Kostüme Annika Träger + Musikalische Leitung Christian Decker + Dramaturgie Kerstin Behrens
Kleinkünstler Silvester von Hösslin + Känguru Jonas Steglich + Krapotke u. a. Daniel Nerlich + Live-Musik Christian Decker
Nachdem man das Stück gesehen hat merkt man, wie umfangreich das Hörbuch ist. Infolgedessen musste vieles weggelassen werden, was sehr schade ist.
Ansonsten aber eine durchaus gelungene Darstellung mit exzellenten Schauspielern und super musikalischer Begleitung.
Das Stück wird so schnell und laut gesprochen und gesungen, auch die Szenen wechseln sehr schnell. Ich habe leider kaum etwas verstanden, weil alles so schnell ging, keine Zeit zum noch nicht mal kurzem Mitdenken da war. Aus meiner Sicht ist das 1 Stück f. junge Leute u. nicht unbedingt für Ältere. Schauspielerisch allerings toll.
Uta von Buttlar 09.01.2018, 17:23Zwischen wirklich WITZIGEN Teilen war mir der Großteil der heutigen Aufführung zu platt, zu stumpf und zu aggressiv. Das gefällt mir in den Büchern/Hörbüchern viel besser. Schade!
Vroni 12.09.2017, 21:53Eine großartiges Theaterstück! Tolle Inszenierung der Känguru Buchreihe, besser hätte man es auf einer Theaterbühne nicht machen können. Dazu ein gut durchdachtes Bühnenbild und grandiose Schauspieler.
Vielen Dank an das Staatstheater Hannover, dafür das die Känguru Chroniken hier auf die Bühne gebracht wird!
Jörg Lüdtke, wo bleibt die Entschuldigung?! Es ist ein super Abend UND ein großer Erfolg!! Bäm!
Hanna v. Gutz. 26.02.2017, 22:39Viel schönes dabei!
Dinah Noordman 31.10.2015, 23:02Schade, dass es nur so wenige Vorstellungen sind (und die auch alle ausverkauft). Sind im nächsten Jahr weitere Vorstellungen geplant?
Luise Jungs 28.10.2015, 11:30Ich war vorab auch skeptisch. Aber es war wirklich toll umgesetzt. Klasse Schauspieler, super Bühnenbild. Das Känguru super getroffen.
1+* (mit Sahne und Kirsche obendrauf)
;-)
Es ist schwer das Känguru darzustellen, ohne dass es Klamauk wird. Dieses Beuteltier ist auf einer Stufe mit Mephisto. Es darf das sagen, was viele denken, aber aufgrund von Anpassung oder, wie es beschönigend heißt, politischer Korrektheit, nicht gesagt werden darf. Ob ein Herr Lachmann da nicht zur Lachnummer wird? Eine Reihe von Sketchen hintereinander? Der Darsteller des Beuteltiers ist nicht zu beneiden. Dagegen ist jede Mephistorolle eine Anfängeraufgabe.
Hoffentlich gibt es einen Erfolg! Ich befürchte aber das die Kritik lauten wird: "Du gleichst dem Geist, den Du begreifst, nicht IHM!"
Sollte es ein Erfolg werden, werde ich mich natürlich für diese Einschätzung persönlich entschuldigen.
Wie schön, dass das Känguru auf die Bühne kommt. Ich erhoffe mir eine recht vorlagennahe Adaption und habe mit ein wenig Sorge schon den veränderten Untertitel gesehen. Bei Hr. Kling war das Beuteltier bisher nur vorlaut. Und auch eher ein Kommunist, als ein Anarchist. Ich bin gespannt.
Wiebke Stärk 30.08.2015, 14:180511.9999 1111