Spielplan > Repertoire A-Z > Endland
nach dem Roman von Martin Schäuble
Junges Schauspiel | ab 14 | keine Pause
In Endland regiert »Die Nationale Alternative«. Nationalisten und Fremdenhasser haben das Sagen. Die Regierung schürt Sorgen, wo vorher keine waren. Die Grenzen sind dicht und werden militärisch gegen Eindringlinge verteidigt. Zum Beispiel gegen Fana, eine junge Äthiopierin, die vor dem Hunger in ihrer Heimat geflüchtet ist. Einer Splitterbewegung, der »Neuen Nationalen Alternative«, reicht der politische Rechtsruck nicht. Sie verpflichtet den jungen Soldaten Anton, sich als Flüchtling auszugeben und ein Flüchtlingslager auszukundschaften. Während Anton am eigenen Leib Rassismus und Menschenverachtung durch das Sicherheitspersonal und die Verwaltung erfährt, geht sein bester Freund Noah in den Widerstand und taucht in einer Hackergruppe unter. Es dauert nicht lange, bis Anton sein eigenes indoktriniertes Weltbild in Frage stellt. Doch sein Auftrag ist noch nicht beendet. Er soll in der Unterkunft eine Bombe zünden, um die Terrorangst in der Bevölkerung zu schüren und somit den Weg für die Abschaffung von Flüchtlingslagern zu ebnen. Anton will den Auftrag verweigern, doch er wurde nicht zufällig ausgewählt. Anton ist erpressbar.
Schäubles Vision eines Landes, in dem »Die Nationale Alternative« den Ton angibt, die Menschen Mauern hochziehen und sich »die Augen zubetonieren«, ist alles andere als beruhigend. Paul Schwesig, der für das Schauspiel Hannover bereits Zeit der Kannibalen und All das Schöne inszenierte, bringt Schäubles Dystopie, deren Realitätsnähe unter die Haut geht, auf die Bühne.
Mit freundlicher Unterstützung der Schauspielhausfreunde (GFS).
Autor Martin Schäuble spricht in unserer Radiosendung Theaterzeit auf Radio Hannover 100.0 über sein Buch Endland, das im Ballhof uraufgeführt wird:
Regie und Bühne Paul Schwesig + Kostüme Annika Lohmann + Musik Jonas Meyer + Dramaturgie Barbara Kantel
Anton Sebastian Weiss + Noah Maximilian Grünewald + Fana Sithembile Menck + Statistenchor Ornella Diedrich, Niklas Richter, Banu Cicek Saygın, Emre Cenit, Lydia Ziegltrum, Marit Pesch, Marion Stapel, Wolfgang F. Roth, Fitim Jashari
Wir waren am 13. 11. in der Vorstellung "Endland". DIe Aufführung hat uns stark aufgewühlt und sehr beeindruckt. Wir haben uns dann allerdings beim Lesen der HaZ- Kritik gefragt, ob der Kritiker in der gleichen Inszenierung war, wenn er in abfälliger Weise von "...100 sehr, sehr zähen Minuten " berichtet, während wir bis zum Schluss gebannt im Theater saßen.
Volker+ Petra Lichte +Kostka 14.11.2018, 19:400511.9999 1111